AgWa4Food – Sichere und nachhaltige Lebensmittelproduktion und -versorgung in Gebieten mit schwierigen klimatischen Bedingungen und schlechter Infrastruktur


Das übergeordnete Ziel des Netzwerkes „AgWa4Food“ ist die Entwicklung von innovativen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen, die den techn(olog)ischen Fortschritt in der Land- und Wasserwirtschaft und tangierender Branchen fördern. Zugunsten nachhaltiger Produktionsformen soll eine zukunftsträchtige, rentable Ernährungssicherung unter Berücksichtigung von Klimaaspekten unterstützt werden.

Die Herstellung von Lebensmitteln ist mit einem hohen Ressourcenbedarf (insb. Wasser und Düngemitteln) sowie mit hohen Emissionen in die Umwelt (z.B. Methan, Co2 und mit Nitrat belastetes Abwasser) verbunden. Gleichzeitig sind die spezifischen Bedarfe und Emissionen in Entwicklungs- und Schwellenländern im Vergleich zu Industrieländern sehr hoch. Gründe hierfür sind neben starkem Bevölkerungswachstum und einer vergleichsweise schlecht entwickelten Infrastruktur (z.B. unzureichende Abfall- und Abwasserentsorgung) schwierige klimatische Verhältnisse. Insbesondere Gebiete mit aridem Klima wie die Sahara weisen beispielsweise sehr hohe spezifische Wasserbedarfe auf.

Im Netzwerk sollen neue Lösungen für die Land- und Wasserbewirtschaftung als Grundlage für eine sichere und umweltverträgliche Lebensmittelherstellung in Gebieten mit schwierigen Bedingungen und schlechter Infrastruktur entwickelt werden.

An dem Netzwerk werden Partner aus Namibia mitwirken

Im Zentrum des Netzwerkes steht die nachhaltige Nutzung bzw. Bewirtschaftung von Ressourcen, insbesondere von Wasser und Boden. Dazu werden innovative Technologien und Verfahren erforscht und entwickelt, die der Verknappung bzw. Verschlechterung dieser Ressourcen entgegenwirken bzw. den Einsatz der Ressourcen effizienter machen. Darüber hinaus sollen regional bisher nicht sinnvoll und nachhaltig nutzbare Ressourcen verfügbar gemacht werden. Insbesondere für Landwirtschaft und Gartenbau und den damit verbundenen Handel, Dienstleister und Zulieferer ergeben sich daraus neue Chancen wie bspw.

  • Bodennutzung in Trockenzonen, Sumpfgebieten, Ödland, Bergbauflächen
  • Mehrfachnutzung von Wasser
  • Bessere Wertschöpfung durch hochwertigere Produkte, auch mit Exportpotenzial
  • Vermeidung von Übernutzungseffekten
  • Maßgeschneiderte Regionalisierung von Produktionsmethoden (Urban, Arid, Intensiv, Extensiv …)
  • Sicherheit und Nachverfolgung in der gesamten Wertschöpfungskette
  • Verringerung der regionalen Abhängigkeit von globalen Strukturen

In „AgWa4Food“ schließen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen sowohl aus den Bereichen der Landwirtschaft und Gartenbau, Verarbeitung, Veterinärmedizin als auch aus Informations- und Kommunikationstechnologie, Umwelt- und Biotechnologie, Elektro-, Sensor- und Maschinentechnik, der Bau- und Stahlbranche sowie Standardisierung, Qualitätssicherung und Zertifizierung verschiedener Größenordnungen zusammen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zu entwickeln und darüber hinaus deren Anwendung, Vermarktung und Verbreitung zu fördern. Ganz im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsstrategie soll das Netzwerk bedeutsame Themen aus Landwirtschaft, Ernährung und Gesundheit aufgreifen, die zur Klimaschonung beitragen.

Insbesondere die Sicherheit und Nachhaltigkeit von transnationalen Prozessen entlang der gesamten Versorgungskette steht im Fokus des Netzwerkes. Die Innovationsschwerpunkte und die Ausrichtung werden an den Betriebs- und regionalspezifischen Anforderungen der jeweiligen Prozessbeteiligten angepasst.